Max Klein von der Pharma-Kampagne des BUKO (Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen) stellt die Problematik der vernachlässigen Tropenkrankheiten am 10. April um 19 Uhr im Bremer Übersee-Museum vor.
Über eine Milliarde Menschen weltweit leiden an Erkrankungen, die in Deutschland nur Wenigen ein Begriff sind. Die sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs) wie Noma, die Flussblindheit, aber auch Vergiftungen durch Schlangenbisse betreffen als Armutskrankheiten vor allem den Globalen Süden. Einige, etwa das Dengue-Fieber, rücken nun jedoch auch in Europa oder den USA in den Fokus. Unsere Gegenmittel sind dabei höchst limitiert: Alte und oft schlecht wirkende Medikamente, unpraktische Tests und zumeist fehlende Impfmöglichkeiten erschweren eine angemessene Versorgung.
Vernachlässigt werden am Ende nicht Krankheiten, sondern Menschen. Die vielfältige Gruppe der NTDs zeigt uns exemplarisch auf, wie gravierend die globale Ungleichheit beim Menschenrecht auf Gesundheit ist und wie wenig nachhaltig sich unser Verständnis von "Globaler Gesundheit" oft darstellt. Klimawandel und Globalisierung machen medizinische und politische Lösungen dabei dringender denn je. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beinhalten ambitionierte Pläne zur NTD-Bekämpfung. Wollen wir sie ernst nehmen, müssen wir zunächst erkennen, warum für uns vermeintlich "exotische" Krankheiten eigentlich globale Alltagsprobleme darstellen und wie sie sich auf betroffene Gesellschaften auswirken.
Vortrag und Diskussion am Mittwoch, den 10.4.2024 um 19 Uhr im Überseemuseum, Bahnhofsplatz 13, 28195 Bremen